Stammeslager Wiltz (Luxemburg)
29. Juli bis 12. August 2023

Wir waren dieses Jahr zwei Wochen im schönen Luxemburg. Das Wetter war das ganze Lager verrückt, der Wettervorhersage konnte man nie Glauben schenken. Die ersten 10 Tage war Thermoleggins und Regenhose angesagt, dann kurze Hose. Das Wasser floss durch die Zelte und die Wiltz (der Fluss) stieg um einen halben Meter an.

Am Samstagmorgen sind wir in der Frühe am göttinger Bahnhof mit 30 Pfaderfinder*innen gestartet. Nach 9½ Stunden und 3 erfolgreichen Umstiegen am kleinen Bahnhof Paradiso ausgestiegen. Gut, dass fachkundige Menschen dabei waren, der Zug hält dort nur mit vorheriger Ankündigung beim Zugpersonal. Nach einem 15 Minütigen wohltuenden Spaziergang gelangten wir auf unsern Zeltplatz, der für die kommenden Tage unser Zuhause werden sollte. Wir waren ziehmlch zeitgleich mit unserem Material Bulli am Platz, so konnten wir direkt auspacken und aufbauen.

Am Sonntag wurde dann der Platz eingereichtet, sprich Lagerbauten gebaut. Es wurden die Banner und das Sonnensegel aufgehängt und ein Toilettenpapier-Tempel errichtet inklusive hochkreativer Ritualanleitung. Am Nachmittag wurde das Tauschspiel gespielt, die Kinder wurden in Gruppen mit einem Stück Brennholz losgeschicket und hatten die Aufgabe dieses bei Nachbarn oder im Ort einzutauschen. Einige Gruppen kamen mit volllen Taschen wieder und waren sehr erfolgreich. Mit Stolz wurden die ertauschen Dinge präsentiert.

Am Montag haben sich alle im Ort Wiltz umgeschaut, mithilfe einer Really (mit zu vielen Fragen) konnten sich alle einen umfangreichen Eindruck von diesem sehr pfadfinderisch geprägten Ort machen.

Dienstag stand ganz im Zeichen von Kreativität. In verschiedenen Workshops konnten die Teilnehmer*innen Speckstein schleifen bis sie zu Bruch gingen, aus Leder kleine Taschen nähen, Freundschaftbänder in vielen Variationen knüpfen und Kleidungsstücke batiken, also nach belieben einfärben. An diesem Tag entstanden viele großartige Kunstwerke und alle hatten eine Menge Spaß. Nach 2 Tagen waren die gebatikten Kleidungstücke dann auch halbwegs trocken, der Rest wurde am Lagerfeuer getrocknet .

 

Die Haik Vorbereitungen wurde am Mittwoch in den Stufengruppen durchgeführt. Die Kinder wurden für 3 Tage Wandern gerüstet und ausgestattet. Dazu wurde das Wissen in Sachen Erste Hilfe, Karte & Kompass aufgefrischt und der Umgang mit den Campingkochern geübt. Jede Gruppe erhielt eine Karte und Geld. In Teamarbeit wurde ein Plan ausgetüftelt, welcher Weg gelaufen werden soll, wie weit und wo abends genächtigt werden kann. Am Nachmittag hatten alle Gruppen die Möglichkeit im Supermarkt einzukaufen.

Donnerstag ging es dann nach einem stärkenden Frühstück, für alle los. Alles wurde regendicht verpackt, die letzten Utensilien aufgeteilt und Notfallnummern sowie Handys mitgenommen. Jede Gruppe entschied sich für den eigenen Weg. Natürlich wurden die Leiter*innen jeden Abend über die Übernachtungsstelle informiert. Auch ein Teil der Leiterrunde machte sich auf den Weg zum Haiken, um die Gegend zu erkunden.

Am Freitagabend kamen alle Leiter*innen wieder zusammen um einen gemeinsamen Abend ohne die Kinder zu verbringen. Auf Instagram wurde vom #bingfluencer über das Lagerleben und unseren Platz informiert.

Nach 3 erfolgreichen Tagen kamen alle am Samstag wieder heile und gesund (bis auf ein paar Blasen und kleiner Schürfwunden) am Lagerplatz an. Alle Gruppen machten tolle Erlebnisse und lernten sich als Gruppe neu kennen. Beim gemeinsamen Bergfest, an dem lecker gegrillt wurde, erzählten alle von ihren Erfahrungen und Geschichten.

Der Sonntag wurde sehr ruhig genossen, alle erholten sich vom Haik. Einige fuhren in ein Schwimmbad, der Rest nutze die Zeit, um ausgiebig die Gesellschaftsspiele zu testen.

Am Montag wurde die gesamte Gruppe herausgefordert, denn Aron wurde entführt. In Esch-sur-Sûre tauchten sie in die Welt der Burgbewohner*innen ein. Zum Glück konnten alle Rätsel gelöst und Sisal-Hexe bezwungen werden, um Aron zu retten, zur großen Freude von Amélie.

Am Dienstag hatte jede Stufe zur freuen Verfügung, so bauten die Jungpfadfinder einen Steg und einen Staudamm in die Wiltz, die Pfadis erprobten das Busnetz und entdeckten Spielplatzbagger für sich  und die Rover erkundeten den Ort Clervaux.

Mittwoch ging es mit allen nach Luxemburgstadt, in Kleingruppen erkundeten alle auf eigene Faust die Stadt, am Nachmittag besichtigten wir gemeinsam die Unterwelt von Luxemburgstadt, die Kassamatten, eine Wirr Warr aus unterirdischen Gängen, super zum verlaufen!

In nahegelegen Steinbruch wurde am Donnerstag in uriger Location die gemeinsame Andacht gefeiert und das endlich gute Wetter genossen!

Der Freitag wurde schon langsam das Ende des Lagers eingeläutet, die ersten Zelte wurde abgebaut und alles aufgeräumt. In einem großen gemeinsamen Schreibgespräch wurde das gesamte Lager nochmal Revue passiert und reflektiert.

Am Samstag traten wir, nachdem alles eingepackt war, die Rückreise an. Durch massive Verspätung der Züge waren wir allerdings erst gegen 22:30 Uhr wieder in Göttingen. Zum Glück haben einige Eltern beim Ausräumen des Anhängers geholfen, herzlichen Dank dafür, so konnten auch die Leiter*innen dann schnell nach Hause!

Vielen Dank an alle für dieses wieder mal tolle Lager!

Ach so, natürlich wurde an den Abenden wieder kräftig gesungen und musiziert, diesmal mit Cajon und vielen sehr fähigen Gitarrenspieler*innen. Auch die Feuerexpert*innen sind auf ihre Kosten gekommen ! Ohne Lagerfeuer gehts bekanntlich ja nicht!